Iimori Patisserie & Restaurant

Iimori Patisserie & Restaurant

Am Sonntag waren Sakura und ich bei Iimori essen oder besser gesagt Brunchen. Iimori ist ein japanisch/französische Patisserie mit Restaurant und Gyozabar. (Wobei letzteres nicht im selben Haus ist.)  Geführt und gegründet wurde Iimori von Azko Iimori, Geschäftsfrau und Multitalent aus Tokyo. Angeboten werden Backwaren als auch Torten, Küchlein, Pralinen und andere Köstlichkeiten neben einigen verschiedenen typisch japanischen Sandwiches. Aber lest hier mehr!

Lokation

Der Artikel befasst sich nur mit der Patisserie und dem Restaurant die in der Altstadt Frankfurts ist. Etwas unscheinbar, aber gut besucht findet man in der Braubachstraße 24 das Iimori Haus. Im Erdgeschoss wird man in der Patisserie mit Süßigkeiten und Backwaren empfangen. Natürlich wird neben Kaffee und Tee auch hausgemachte Getränke angeboten – Maccha darf nicht fehlen! Wenn man seine Augen doch mal von den Köstlichkeiten abwenden kann, bemerkt man, dass man in eine andere Welt eingetaucht ist. Das Mobiliar ist kreativ zusammengestellt. Der Stil nach französischem Vorbild des Barrocks – opulent und verträumt. Auf jeden Fall soll es zum hinsetzen und genießen einladen. Bevor man das aber tut, sollte man seine Bestellung abgeben und schon mal bezahlen. Semi-Selbstbedienung heißt es hier. Wie beim Bäcker, aber doch nicht ganz.

Frau Iimori steht manchmal auch hinter dem Tresen, jedenfalls meine ich, sie ein paar mal gesehen zu haben. Ansonsten wird man von ihrem weiblichen Personal bedient, welches im Maid-Outfit versucht die Kunden zu bedienen. Leider ist das Wörtchen „versucht“ ganz bewusst gewählt. Manchmal hat man den Eindruck die Mädchen wissen nicht genau was sie zu tun haben. Oft genug ist man meinen Blicken ausgewichen und hat leise und schüchtern seine Kollegin auf mich aufmerksam gemacht, die sich an die nächste Kollegin wendete oder geschäftig etwas anderes Tat. Wenn man dann bestellt hat, kommt es darauf an wie viel man bestellt hat. Wenn es nur ein Stückchen ist, dann kann man sich den kleinen Teller auch selbst an den Tisch nehmen, ansonsten wird es einem gebracht. Ich muss noch leider dazu sagen, dass das Personal nicht so höflich und zuvorkommend ist wie man es in Japan gewohnt ist. Ich würde sogar sagen, unterkühlt, ab und zu genervt und nicht sehr kundenfreundlich, ein Lächeln sieht man auch eher selten. (Ich war sogar mal mit einem Japaner da, der erst etwas spät gemerkt hatte, dass er zu wenig Geld zurück bekommen hatte – ein wenig verstört war er schon als die Kassiererin ihn angemeckert und ihn für mindestens 5 Minuten stehen gelassen hatte.)

Auf den zweiten Blick fällt auf, dass das Mobiliar als auch das Geschirr sehr alt sind. Nein, ich meine nicht alt im Sinne, von alt gemacht. Sondern eher alt und verstaubt bzw. ungepflegt und vernachlässigt. Mir ist es schon passiert, dass ich einen abgeplatzten Glasteller bekommen habe. Gut, ein Teller ist jetzt nicht so schlimm wie eine Tasse oder ein Trinkglas, aber für den Preis sollte man eigentlich davon ausgehen die Backware auf intaktem Geschirr serviert zu bekommen. Glänzend sauber war es auch leider nicht. Man merkt dem Geschirr das Alter an. (Auch im Restaurant werden noch kaputte Teller benutzt.)

Iimori Restaurant

Vorab: Reserviert frühzeitig, denn der Sonntagsbrunch ist sehr beliebt. Ich hab drei Tage davor versucht per E-Mail zu reservieren. (Die Telefonnummer auf der Homepage funktioniert/e nicht.) Für 2 Personen um 13 Uhr war nichts mehr frei und auch die Woche darauf wäre kein Platz für meine Wunsch-Uhrzeit frei gewesen, weswegen wir den Tisch für 12:30 Uhr, der uns vorgeschlagen wurde, angenommen haben.

Das Restaurant befindet sich im ersten Obergeschoss. Dafür muss man entweder durch die Tür neben den Tees in der Patisserie gehen, oder man geht von außen ins Gebäude. Der Eingangsbereich ist liebevoll dekoriert und hat ein bisschen was von Ausstellung. An den Wänden hängen Bilder, teilweise auch Photografien mit der Inhaberin und sogar einen Zeitungsartikel in einem Bilderrahmen findet man im Treppenhaus. Natürlich fehlt auch nicht ein etwas Werbung für das Iimori auch Mittags dort essen zu gehen.

Wenn man dann oben angekommen ist, wird man von der japanischen Bedienung in Empfang genommen und bekommt seine reservierten Plätze zugeteilt. Einen Tisch selbst aussuchen geht aufgrund der hohen Nachfrage nicht. Der Raum an sich, ist wieder sehr liebevoll eingerichtet. Generell ist das Mobiliar gepflegter und kein bunter Mix wie im Erdgeschoss. Es ist im Grunde eine offene Küche mit Wohnzimmer, denn das Buffet wird auf der Kücheninsel angerichtet die vor einem großen rot glänzenden Küchenschrank steht. Ausreichend Platz für etwa 30 Gäste bietet dieser Raum. Im Vorraum befindet sich die Gaderobe und die Toiletten, gleich nebenan noch ein Raum für Buffetgäste, in den ich aber nur kurz reingeschielt habe. Wahrscheinlich können dort nochmal 20 – 30 Gäste platz nehmen.

Was man noch anmerken sollte ist, dass keine Getränke inklusive sind. Zu dem stolzen Preis von 24,80 € kommen also noch einige Euros für Getränke hinzu. Nicht gerade gastfreundlich wie ich finde. Aber wahrscheinlich argumentiert das Restaurant damit, dass die Gerichte die dort angeboten werden qualitativ hochwertig sind.

Brunch-Buffet

Nun, das Argument lässt sich nicht bestreiten. Selbst beim Anblick des Buffet, lässt sich erahnen, dass es kein Fertigessen oder gar 0815 Buffet ist. Wer allerdings Brötchen, Ei in verschiedenen Variationen, Käse, Wurst und Marmelade sucht, der findet nur Feigen-, Rosinen- und Walnussbrot, Butter, drei Käsesorten und Schinken. Natürlich ist das Brot aus der hauseigenen Backstube und schmeckt herrlich.

Noch anzumerken wäre, dass das Personal im Restaurant, anders als in der Patisserie, aufmerksam und auch freundlich ist. Den Unterschied bemerkt man wirklich stark.

Natürlich darf zu keinem Frühstück bzw. japanischem Essen, Miso Suppe fehlen! Es gab sogar Ramen, den man sich selbst zusammenstellen und kochen konnte. Allerlei Gemüseaufläufe, Salate (Seetangsalat, Spinat und noch mehr was ich nicht identifizieren konnte) und gebratenen Lachs. Dazu gab es noch Tempura Ebi (frittierte in Panko gewälzte Garnelen), chinesische Siu Mai (Garnelen- und Schweinefleischbällchen), Hähnchen in verschiedenen Variationen, Takoyaki (Oktupusbällchen), Kürbis-Korokke (japanische Kroketten – Rezept findet ihr hier: Recipe: Korokke – jap. Kroketten).

Nachtisch gab es verschiedene Kuchen, Maccarons, Mousse und Törtchen. Der Nachtisch war in kleine Häppchen geschnitten, sodass man von allem etwas probieren konnte wenn man wollte. Das was noch in meinen Magen passte war wirklich vom feinsten! Einiges davon kann man natürlich auch im Erdgeschoss, in der Patisserie, kaufen.

Fazit

Wie ihr schon raus gelesen habt bin ich nicht vom Service überzeugt. Auch nicht was das Geschirr angeht. Aber das Essen ist einfach exzellent!

Meiner Meinung nach ist die Patisserie etwas zu teuer. Vor allen was die Sandwiches und Stückchen angeht. Für die Törtchen und Kuchen finde ich den Preis angemessen. Auch hätte man bei einem Brunch Preis von stolzen 24,80 € zumindest Wasser als kostenloses Getränk anbieten können. (Man bekommt in Japan überall kostenfreien Tee serviert – das nur nebenbei.)

Dennoch ist die Qualität überragend, daher gibt es auch eine klare Weiterempfehlung für den Sonntagsbrunch! Was sagt ihr dazu? Wart Ihr schon mal im Iimori essen? Oder würdet ihr es gerne, nachdem ihr euch dieses Review angetan habt? Schreibt mir doch Eure Meinungen in die Kommentare! Ich würde mich sehr freuen.

Eure Shizuka 静

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