Tag 5
Die letzte kurze Erkundungstour am ersten Tag in Glasgow war nicht sehr schön gewesen, dennoch versucht wir an einem sonnigen Tag die hübschen Seiten Glasgows zu besichtigen. Und die gibt es tatsächlich, nämlich im Westen der Stadt! Jetzt wo ich mir die Bilder wieder anschaue frage ich mich, ob wir das wirklich alles an einem Tag gesehen haben!
Glasgow
Richtig erholt hatten wir uns vom Schock unseres Hotelzimmers noch nicht. Und obwohl wir so schnell wie möglich und so lange wie möglich von dem Hotel weg wollten, verpassten wir das Frühstück. Mit dem Bus ging es in die Innenstadt – wir mussten doch wohl das beste aus unserem Aufenthalt in Glasgow tun. Die Stadt verdiente eine zweite Chance! Und sie zeigte sich auch von ihrer besten Seite. Die Sonne schien wieder und die Gebäude sahen plötzlich nicht mehr ganz so grau und trist aus. Tatsächlich ist der Jugendstil an den meisten Gebäuden gut erhalten und ist hübsch anzusehen! Kulturell ist Glasgow wirklich nicht zu unterschätzen. Leider fand ich erst zu spät heraus, dass die meisten Museen, Kunstgalerien, Parks und Gärten frei von Eintritt sind! Beim nächsten Mal muss das unbedingt ausgereizt werden, zumal Glasgow die besten Museen des Landes hat. Außerdem würde ich ein Hotel im Westen der Stadt suchen… Das Zentrum ist irgendwie heruntergekommen und nicht wirklich sehenswert.
Glasgow Cathedral
Nach unserem Spaziergang durch die Stadt ging es für uns in Richtung Kathedrale. Das Bauwerk hat mehrere Namen, so ist es unter: Glasgow Cathedral, St. Mungo´s Cathedral oder High Kirk of Glasgow. Sakura war kurz vorher in Rom gewesen und konnte sich meine Begeisterung für diese Gebäude nicht teilen – die Kirchen und Kathedralen in Rom müssen einfach überwältigend sein. Ich liebe alte Gebäude! Bilder darin zu machen ist allerdings als Casual-Knipser immer, wegen der Lichtverhältnisse, eine Herausforderung. Aber ich denke es sind ein paar ganz gute entstanden.
Nekropolis
Nur einige Meter hinter der Kathedrale befindet sich auf dem Hügel die Nekropolis der Stadt. Nach dem Pariser Gartenfriedhof Modell, wurde hier im frühen 19. Jahrhundert aus einem Park eine Bestattungsstätte. Durch das wunderschöne Wetter wirkte der Friedhof mehr einem Park mit steinernen Statuen und Tafeln als ein Ort an denen viele berühmte Architekten und Bildhauer begraben liegen.
Botanischer Garten
Wie bereits erwähnt sind die meisten Sehenswürdigkeiten Glasgows kostenfrei. So auch der botanische Garten, den wir eigentlich nicht auf unserer Liste hatten. Wir wollten eigentlich ein „hidden gem“ sehen und stiegen an der nächstgelegenen Busstation aus. Und da entdeckten wir den Garten. Eine Verkaufsstelle oder Information fand sich nicht, daher gingen wir einfach hinein und fanden uns plötzlich in einer ganz anderen Welt wieder.
Ashton Lane
Eines der hidden Gems sollte eine bestimmte Straße sein, die ziemlich versteckt lag. Doch Google Maps führte uns zielgenau hin. Im Grunde genommen ist es nur eine hippe Straße zwischen Wohn- und Bürogebäuden. Zu finden sind dort Restaurants, Bars und Kinos. Ashton Lane ist bekannt für das tolle Nachtleben – wenn auch ziemlich kurz. Und viel kann ich leider auch nicht davon erzählen.
University of Glasgow
Nicht unweit der Ashton Lane befindet sich die Universität. Sie gehört unter den zehn besten Hochschulen Großbritanniens und hat eine beachtliche Historie. Gegründet wurde sich bereits 1451 und ist somit die zweitälteste Universität Schottlands und nach Oxford, Cambridge und St. Andrews die viertälteste in Großbritannien.
Leider waren wir recht spät an der Universität, weswegen der Informationsstand für Besucher als auch das Museum und die Kapelle bereits geschlossen hatten. Dennoch war die Anlage sehr sehenswert. Vor allem der Kreuzgang ist magisch und erinnert an Harry Potter Szenen. Da die Hochschule öffentlich ist, kann man sich auf dem Gelände kostenfrei bewegen. Am Infopoint hätte man sich eine Karte geben lassen könne und eine eigene Tour um die Hochschule machen können. Auch geführte Touren gibt es für 10 £ zu buchen.
Ich wäre gerne einmal ins Gebäude gegangen, aber wir haben uns nicht getraut. Auch ohne war es eine schöne Zeit.
Gleich an dem Universitätsgelände angrenzend liegt der Kelvingrove Park. Als wir dort hineinliefen war es wie ein Wechsel in eine andere Welt. Plötzlich war alles grün und von Moos bewachsen. Im Kelvingrove Park befindet sich auch noch das Kelvingrove Art Gallery and Museum. Auch das ist kostenfrei und gehört zu den Museen in die ich noch unbedingt rein will!
Dinner
Am Museum vorbei in der Kelvingrove Street saß eines der bestbewertesten Restaurants Glasgows. Das „Sisters Restaurant“. Ich hatte es uns über Tripadvisor rausgesucht und wir wurden kein bisschen enttäuscht. Die Bedienung waren alle sehr freundlich und das Essen war überragend! Ich hatte Ochsenbäckchen mit Kartoffelbrei. Der beste Kartoffelbrei den ich je essen durfte! Die Ochsenbacke war super zart und unsere Vorspeise – Haggis Bon Bons waren ebenfalls sehr schmackhaft. Zum Nachtisch teilte Sakura und ich uns eine Schokotart mit Eis. Einfach richtig lecker und ein krönender Abschluss zu unserem ereignisreichen Tag. Leider kann ich euch das Restaurant nicht verlinken, denn es hat kurz vor der Pandemie im Dezember 2019 wegen Ruhestand der Besitzerinnen geschlossen – verdient und zu einer perfekten Zeit muss man sagen.
Wir hätten im Restaurant übernachtet wenn es gegangen wäre… denn uns beide graute es zurück ins Hotel zu gehen. Aber unsere Nacht war kurz, denn am nächsten Morgen sollte es zurück in die Highlands gehen!
Bis zum nächsten Post!