Japan 2014 – Day four (Part 2)

Tag 4.2

Endlich habe ich Zeit um den Diary-Eintrag zu schreiben! Die letzten Tage waren ganz schön anstrengend aber schön! Wie einige von euch über Facebook erfahren habe, bin ich kürzlich ein Jahr älter geworden! Falls ihr euch dafür interessiert was ich aus Japan von Shu bekommen habe, besucht doch meine Facebook-Seite. (Da gibt es auch noch kleiner Infos die nicht im Blog erscheinen.)

Ninna-Ji und seine Schönheit

Die zweite Hälfte des vierten Tages war noch ein Ticken interessanter als die erste es schon gewesen war. Nach der Stärkung sind wir weiter gelaufen. Allerdings wurde uns das ganze dann ein bisschen zu heiß, immerhin war es Mittags und die Sonne knallte unerbittlich herunter. Mit dem Bus gings zur nächsten Station, bei der wir dann in die Straßenbahn einstiegen. Es war einer dieser alten Straßenbahnen die man oft in Animes sieht. Wir wussten nicht, dass der Day-Pass nicht dafür galt. Es gibt zwar so einen Schalter und die Karte läuft auch durch, aber sie ist einfach nicht gültig. Das wird euch der Schaffner aber auch sagen. Also schön bar bezahlen. Irgendwie fühlte ich mich da drin am ehesten wie in einem Anime.

Als wir ausstiegen und uns dann genauer umsahen, verschlug es uns fast die Sprache. Die Atmosphäre in der Nähe des Ninna-Ji war irgendwie anders. Auch die Gegend war ruhiger, sauberer, größer. Aber seht lieber selbst auf den Bildern. Zu recht gehört der Tempelkomplex zu dem UNESCO Weltkulturerbe…

Die Treppen rauf zum Haupteingang war steil und die Stufen hoch. Wenn man oben ist, hat man eine gute Aussicht auf die Umgebung.

Sakura und ich sind nicht gleich gerade aus gelaufen, sondern hinter dem Tor links rein. Dort befindet sich das Goten von Ninna-Ji – die ehemalige Residenz der Hohepriester Kyotos. Gegründet wurde der Tempel im Jahr 888, da es aber bekanntlich viele Brände und Kriege in Kyoto gab, ist keines der ursprünglichen Gebäude erhalten geblieben. Die ältesten noch bestehenden Gebäude sind auf im 17. Jahrhundert entstanden.

Natürlich muss man auch hier Eintritt zahlen, aber es lohnt sich so unglaublich! Ninnaji ist unter den Touristen nicht sehr bekannt, daher ist es dort auch nicht so überfüllt wie am Kinkaku-Ji, von dem ich im letzten Diary-Eintrag berichtet habe. Ein Bekannter hatte mir geraten den Tempelkomplex zu besuchen und ich war erst skeptisch, nahm es aber in meinen Plan auf, da es in der Nähe des Ryoan-Ji liegt und man da direkt zum Ryoan-Ji gehen könnte. (Ryoan-Ji haben wir dann aber gestrichen, weil er laut dem Freund nicht sehr sehenswert ist und auch überfüllt sein soll.)

Der Goten besteht aus mehren Gebäuden und einem Garten. Was genau da drin ist und wie alles heißt, das kann ich euch leider nicht sagen, da wir keinen Guide hatten. Allerdings war es ein richtiges Erlebnis einfach nur dort zu sein und die Ruhe zu genießen. Beachtet, dass man in Japan die Schuhe auszieht sobald man ein altes Gebäude betritt!

Die einzelnen Gebäude waren durch überdachte Korridore miteinander verbunden und die ersten Räume beinhaltete außerdem ein winziges Museum und Ausstellungsstücke, was aber weiter nicht sehr interessant war. Und wieder sollte ich einfach Bilder für sich sprechen lassen.

Der Garten ist so unfassbar schön, dass ich ihn nicht auf die Bilder bannen konnte. Wenn man dort ist erkennt man erst seine wahre Schönheit, auch wenn es im Sommer war und die Blätter sich nicht verfärbt haben. Dieser Garten hat sich mit nur einem Blick darauf auf meinen Lieblingsort schlechthin katapultiert.

 Bekanntschaften

Ich denke es bedarf keiner weiteren Worte mehr wie es mir dort gefiel. Nachdem wir uns lange genug ausgeruht haben und die Ruhe dort genossen sind wir weiter – die anderen sehenswürdigen Gebäude und die Anlage des Komplexes ansehen. Wenn man nach dem Eingang dem Weg geradeaus weiterverfolgt, kommt man an ein weiteres Tor und zu der einzel stehenden Pagode, dem Glockenturm und auch zu den beiden anderen freistehenden Gebäuden. Die ganze Anlage ist groß und hat wie jede andere auch Ausruhmöglichkeiten mit Getränkeautomaten.

Auch wir haben uns hingesetzt um unsere Beine zu schonen, etwas zu trinken und uns vor der Sonne zu verstecken. (Auf dem vorletzten Bild ist der Platz teilweise abgebildet.) Auch ein alter Mann hatte sich dort hin gesetzt und ruhte sich etwas aus. Nach einer Weile sprach er uns an – auf Englisch. Das war das erste Mal dass uns jemand ansprach der nicht gerade ein Bahnangestellter war, der uns helfen wollte. Er erkundigte sich nach unserer Herkunft und ich antwortete ihm. Plötzlich versuchte er sich sogar in deutsch, was wir wunderbar fanden. Ich habe auch ein paar Brocken Japanisch geredet, was er seinerseits toll fand. Er erklärte uns den Unterschied zwischen Tempeln und Schreinen. Alle Tempel enden mit einem -Ji und alle Schreine mit einem -Jingu. Tempel sind Buddha geweiht und Schreine den vielen Göttern Japans – da Japan ein sehr offenes Land ist, was Religionen betrifft, glauben viele Japaner sowohl an Buddha, als auch an die Götter. (Buddha ist kein Gott.)

Weiter zeigte er uns, dass es sich um Kirschbäume handelte an denen wir vorbeigehen würden. (Letztes Bild.) Da aber Sommer war, konnten wir ihre Pracht nicht sehen. Es muss aber sicher ein wunderschöner Anblick sein.

Also – macht mal Rast, vielleicht redet ein Japaner mit euch. Generell sind Japaner, meiner Ansicht nach sehr gesprächig und hilfsbereit. Später mehr kleine Geschichten.

Okonomiyaki

Wir entschieden zurück zum Hauptbahnhof Kyoto zu fahren um uns etwas zu essen zu suchen und anschließend versuchten unser neues Heim zu finden. Die Futtersuche gestaltete sich etwas schwierig, weil wir uns nicht entscheiden konnten was wir essen sollten. Schlussendlich entschied ich mich für ein Okonomiyaki Restaurant – obwohl ich mir sehr unsicher war ob man die da nicht selbst ausbacken musste… ich hatte in Frankfurt Okonomiyaki gegessen, allerdings war das bereits fertig zubereitet gewesen.

Zu unserem Glück gab es eine englische Menükarte und sogar ein „How to…“. Der „Kohlpfannkuchen“ kam dann halb fertig auf unsere heiße platte und wir belegten diesen dann nur noch.

Okonomiyaki besteht aus Kohl und Teig, der wie ein dicker Pfannkuchen ausgebacken wird und mit verschiedenen weiteren Zutaten belegt werden kann. Anschließend kommt noch japanische Mayonnaise und einer weiteren dunkleren Soße. Schmeckt wunderbar und sättigt sehr!
Dazu haben Sakura und ich verschiedene Umeshu getrunken (Pflaumenwein mit Soda aufgefüllt.)

Große Reise zur Unterkunft

Unsere Kyotoer Unterkünft war relativ zentral. Ein wenig nördlich des des Kaiserpalastes in der Nähe des Shimogamo-Jingu. Es war nach 19 Uhr und stockfinster. Und ich hab mich an Google-Maps gehalten und nicht an die Wegbeschreibung der Frau, die dort wohnte. Ich hab versucht eine Abkürzung zu nehmen… Das war das erste mal, dass wir auf eigene Faust eine Wohnung gesucht haben. Naja… Jedenfalls haben wir dann einen Japaner gefragt der rauchend auf seinem Balkon saß, einfach weil wir leicht verzweifelt waren. Er war etwa in meinem Alter und sehr freundlich, auch wenn er kein Wort Englisch sprach wollte er uns helfen. Ich habe natürlich versucht ein bisschen japanisch zu sprechen damit er auch verstand was ich eigentlich von ihm wollte. Er hatte sogar seine Freunde gefragt die um die Ecke kamen und wir sind dann mit ihm durch die Gegend marschiert. Er als auch wir wussten nicht genau wohin, aber er war so erpicht darauf uns zu helfen, dass er sich mehrfach entschuldigte und seine Freunde anrief, bis Sakura die Aufschrift „Lumieru“ las, welches unser Ziel war. Der Mann entschuldigte sich wieder sehr oft bei uns, dass er es nicht sofort gefunden hatte und ich entschuldigte mich dafür, dass wir ihn gestört hatten. Wir waren wirklich erstaunt über diese Hilfsbereitschaft und darüber dass er sich sogar verbeugte um sich zu entschuldigen. (Er wollte uns auch helfen den Koffer zu ziehen!)

Die Kyoto Unterkunft war die zweite die wir über Airbnb bezogen. Unsere Vermieterin war eine Chinesin die mit ihrem Sohn von Amerika nach Kyoto gezogen war um dort ehrenamtlich zu arbeiten. Hier bekamen wir auch mit, dass es als Ausländer Kommunikationsschwierigkeiten mit japanischen Chefs gibt und dass ausländische Kinder es nicht sehr einfach haben in der Schule Anschluss zu finden.

Die Alleinerziehende Mutter kümmerte sich wirklich herzlich um ihren Sohn und war darum bemüht ihm alles japanische beizubringen. (Sie arbeitet für eine Organisation die Ausländern die japanische Kultur näher bringen soll.)

Wir sprachen an unserem ersten Abend nicht sehr viel mit ihr, weil Sakura und ich einfach nur kaputt waren und schlafen wollten. Sie zeigte uns die Wohnung und gab uns ein paar Tipps, allerdings merkte sie schnell, dass ich schon alles durchgeplant hatte.

Das wars auch schon vom ersten Tag Kyoto!

Bis demnächst!

Shizuka 静

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