Japan 2014 – Day four (Part 1)

Tag 4.1

Sakura und ich hatten nicht wirklich viel Schlaf im Bus bekommen. Trotzdem waren wir irgendwie ziemlich fit als wir in Kyoto gegen 7 Uhr in der Früh ankamen. Der Kyotoer Bahnhof ist ziemlich groß, weitläufig und sehr offen. Die erste Anlaufstelle sollte unbedingt das Touristeninformationszentrum sein. Der sitzt in der Mitte des Gebäudes im zweiten Stock. Wenn ihr keine Karte habt oder nicht wisst wie man da hin kommt: Fragen. Kyotoer sind super hilfsbereit!
Sakura und ich haben uns ersteinmal was zu essen gesucht, da das Center erst um 8:30 öffnet. (Hier erst habe ich mich getraut ein Sandwich zu essen, da ich sowas in Deutschland überhaupt nicht gerne esse! Und es schmeckt super in Japan!)

One-Day- & 2-Day-Pass

Warum wir erst zum Touricenter gegangen sind? Um uns eine Karte zu besorgen und Bus-flatrate-tickets zu kaufen. Hierfür gibt es verschiedene Arten. Kyoto ist, anders als Tokyo, sehr dem Busverkehr zugewandt. Was aber nicht heißt dass es keine U-bahnen oder Straßenbahnen gibt. Allerdings kommt man mit dem Bus besser überall hin und kann sich die alten Gebäude Kyotos ansehen. Wie ihr dem Link entnehmen könnt gibt es verschiedene Flatrates – Mit und ohne U-bahnen und so weiter. Sakura und ich würden nur drei Tage in Kyoto bleiben daher kauften wir uns im Informationszentrum einmal den One-Day Bus only und den 2-Day-Pass. Den muss man einfach nur dem Busfahrer vorne beim Aussteigen vorzeigen. Achtung! Sagt dem Personal wann ihr die Tickets benötigt, da nur das aufgedruckte Datum gilt! Bei dem 2-Day-Pass ist das aufgedruckte Datum das Datum des letzten gültigen Tages!

Der Bussteig befindet sich im Norden des Bahnhofes und ist nicht zu übersehen. Wenn man den Kyoto Tower sieht ist man richtig. Übrigens ist dieser nach einer japanischen Kerze nachempfunden und gilt als sehr umstritten. Viele Kyotoer finden diesen nämlich ziemlich hässlich und haben sich gegen das höchste Kyotoer Gebäude ausgesprochen. Er wurde, wie man sieht dennoch gebaut.

Was mir am Busbahnhof noch aufgefallen ist, ist dass man an jedem Bussteig Linien auf den Boden geklebt hat und die Leute gebeten hat sich danach einzureihen um auf den Bus zu steigen. Ziemlich clever, da man auf diese Art niemandem im Weg steht. (Ich fahre fast täglich mit den öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland und es ist unbeschreiblich bescheuert wie die Leute direkt vor den Treppen oder Aufzügen stehen und nicht Platz machen wollen… Außerdem warten die Japaner bis JEDER der aussteigen will ausgestiegen ist, bevor er selbst hineingeht.)

Der Bus Navi, den man im Informationszentrum dazu bekommt ist etwas kompliziert zu lesen, aber man bekommt das mit etwas Übung schon hin. (Ich kann mich leider selbst kaum daran erinnern, da die Eindrücke des Ortes überwogen haben.)

Wie man Busfährt

Anders als in Deutschland, wo man vorne Einsteigt und ein Ticket löst, steigt man in Kyoto hinten ein und löst wenn nötig das Ticket beim aussteigen – bzw bezahlt man für die Strecke. Aber immer gleich viel! Achtung! Man muss das Geld passend haben, da der Fahrer nicht wechselt. Ich glaube es waren immer 130 ¥, aber sicher bin ich mir da nicht. Die Busse die wir genommen haben waren immer nach diesem simplen System, allerdings gibt es angeblich auch andere Busse. Aber lest am besten hier wie man mit denen fährt: Bus. Ich glaube das betrifft die Busse die außerhalb der Stadt fahren, wie z.B. nach Arashiyama.

Erwartet nicht, dass es viel Platz in den Bussen gibt. Der Abstand zwischen den Sitzreihen ist ziemlich klein. Und achtet unbedingt darauf, dass ihr keinem Älteren oder schwangeren Frauen den Platz weg nehmt!

Kitano-Tenmangu

Nachdem wir unseren Koffer in einem Coin-Locker am Hauptbahnhof verstaut hatten, ging es ans Sightseeing! Da wir erst am Abend in unsere Unterkunft einchecken konnten, hatten wir mehr als 11 Stunden zur freien Verfügung. Unser erstes Ziel war laut Plan der Kitano-Tenmangu Schrein. Es war heiß, kaum Wolken in Sicht – Kyoto hieß uns willkommen. Im Gegensatz zu Tokyo ist die ehemalige Hauptstadt hügeliger und von der Stadtlandschaft wesentlich „niedriger“. Wie vorhin schon erwähnt ist der Kyoto Tower mit seinen 131 Metern Höhe das Höchste Gebäude. Bei klarem Wetter kann man sogar bis nach Osaka sehen. Die Straßen Kyotos sind meiner Meinung nach breiter und noch sauberer als in Tokyo. Ich hatte dort das Gefühl, dass alles sehr viel weitläufiger war. Aber seht euch selbst die Bilder an!

Wie ihr schon bemerkt habt werden die Kyoto-Einträge ziemlich bildlastig. So lassen sich die Eindrücke am besten übermitteln ohne viele Worte zu benutzen.

Viele Schüler und Studenten besuchen den Kitano-Tenmangu Schrein um dafür zu beten die Prüfungen zu bestehen, bzw dass ihr Lernen erfolg bringen wird.

Wie man betet

Auch das soll geübt sein! Ich habe euch ja schon ein bisschen was über das Reinigen vor dem Eingang eines Schreines im Day two Eintrag erzählt. Aber wie man richtig betet hab ich da noch weggelassen.

Zu allererst wirft man Geld in die dafür vorgesehenen Rillen/Behälter. Am besten 5 ¥ da diese als besonders glückbringend gelten. Warum genau liegt an der Aussprache (ご縁 = Goen), was soviel wie „auf eine gute Beziehung“ bedeutet – hier also auf eine gute Beziehung mit den Göttern. Dann zollt man dem Ort seinen Respekt indem man sich zweimal tief verbeugt. Anschließend zieht man ein paar mal an dem Seil um die Glocken zu läuten. Dies soll die Aufmerksamkeit des Gottes wecken. Zweimal in die Hände Klatschen und leise für etwas beten. Wenn man damit fertig ist verbeugt man sich noch einmal zum Abschluss. Das wars auch schon. Gar nicht schwer – und Götter verstehen jede Sprache.

Kinkaku-ji

Der wohl am meist fotografierteste Pavillon-Tempel ist der Kinkaku-Ji, welcher mit Blattgold verkleidet wurde. Er liegt nördlich und hat eine Tempelanlage mit Garten und Teehaus, welcher aber nicht mehr benutzt wird. Um dort hin zu gelangen muss man erstmal einen Hügel erklimmen an dem es einige süße kleine Souveniershops gibt.

Vielleicht bemerkt ihr auf dem Weg dorthin auch den Berg mit einem rießigen Schriftzeichen „dai“ (=groß). Insgesamt gibt es fünf solcher Brandstellen auf den fünf Bergen die Kyoto umgeben. Sie werden im August angezündet um die Seelen der Toten, die am 15. August nach Hause zurückkehren wieder ins Jenseits (am 16.) zu geleiten.

Einfach alles ist wundervoll in Kyoto! Und am Haupttouristenzielort MUSS es ja besonders schön sein! Selbst die Eintrittskarte des Kinkaku-Ji ist ein Hingucker. Die Anlage strahlt eine eigene Erhabenheit und Ruhe aus, dass selbst die Touristen nicht richtig stören können. Und obwohl es dort immer einen Menschenandrang gibt, kann man dennoch wunderschöne Bilder schießen indem keiner im Bild steht. (Was wirklich sehr gut gemacht wurde!) Selbst wenn man keinen Tourguide organisiert hat kann man mit Sicherheit immer mal was aufschnappen, da es dort nur so von Guides wimmelt. Ansonsten gibt es ja auch noch die Broschüre.

Wie man unschwer erkennen kann sind Bilder ohne Touristen ziemlich einfach zu schießen, da die Wege durch die Bäume verdeckt werden. Man kann auch dieses weiße Nebengebäude besichtigen, was Sakura und ich aus Zeitgründen nicht getan haben. Den Kinkaku-Ji selbst kann man nicht besichtigen, der steht nicht für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Folgt man dem Weg, geht man einen Hügel herauf und läuft in einen kleinen lichten Wald mit einem steinernen Fluss. Einen kleinen Bach mit Wasserfall gibt es auch. Warum man genau Münzen in eine Schale wirft weiß ich leider nicht, aber ich hab getroffen!

Wenn man dann oben angekommen ist, erwartet einen ein Teehaus, welches allerdings nicht mehr in „Betrieb“ ist. Von dort oben kann man außerdem das Dach des goldenen Pavillon sehen. Folgt man dem Weg weiter so kommt man zu den Tempelshops, die Talismane, Glücksbringer und allerlei Souvenirs und Süßigkeiten verkaufen. Ich habe zwar die Preise nicht wirklich verglichen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Souvenirs in der Stadt günstiger sind als „vor Ort“, jedenfalls ist das meistens der Fall. Dementsprechend hab ich da nicht viel eingekauft.

Da wir Mitte September dort waren, haben wir nicht erwartet, dass wir die bunten Laubverfärbungen genießen konnte, dennoch konnten wir bereits die allerersten Verfärbungen erkennen. Kyoto im Herbst zu besuchen muss wirklich schön sein!

Anstatt zu beten und darauf zu hoffen, dass der Gott den Wunsch gehört hat, kann man auch eine „Ema“ erwerben. Dies sind Holftäfelchen, meistens mit einem Druck von dem jeweiligen Schrein oder Tempel darauf, welche man mit seinem Wunsch beschreiben kann. Viele Japaner zeichnen dann noch was hübsches darauf. Einige Schreine haben sogar spezielle Tafelformen um die Betenden zu animieren kreativ zu werden – dazu aber am dritten Kyoto-Tag mehr!

Omuraisu & nochmal Yuzu

Es war richtig schön heiß, der Schlafmangel und das ganze rumgelaufe machte sich bemerkbar. Und ich hatte trotzdem nicht genug und wollte Kyoto sehen ohne im Bus zu sitzen. Wir hatten hunger und suchten nach einem Restaurant während wir zu Ninna-Ji laufen wollten. Es gab zwar viele Läden, aber irgendwie sah es so dunkel aus. Irgendwann hab ich meinen Mut zusammengenommen und bin hoch in ein Restaurant gelaufen der im ersten Stock eines Gebäudes war. Wobei ich mir echt unsicher war ob es auch das richtige Restaurant war…

Ich glaube ja immer noch, dass es für Hundebesitzer vorenthalten war, da viele Leute mit ihren Hunden ins Restaurant kamen. Sicher bin ich mir nicht und es stand auch nichts mit Dog oder so an der Tafel. Aber ungewöhnlich viele Hunde spazierten da schon mit ihren Besitzern rein.

Es war ein richtig hübsches kleines Restaurant. Ordentlich, modern und stylisch. Es gab sogar eine Menükarte auf Englisch was uns sehr gefreut hat. Ich bestellte ein Menü. Bestehend aus einer Vorspeise (welche nicht weiter erwähnt wurde), Omuraisu (Omlett mit Reis) und Nachtisch mit einem Stück Brownie, Eis und ein wenig Obst.

Das war meine erste Bekanntschaft mit Omuraisu! Ich hab das oft in Animes gesehen, aber nie gegessen. Es war wirklich unglaublich lecker! Alles war richtig gut. Das zweite Omuraisu welches ich in Osaka aß war nicht so gut wie dieses! Und natürlich trank ich Yuzu mit Soda. Allerdings war es diesmal sowas wie Yuzugelee mit Mineralwasser aufgefüllt. War sehr erfrischend und schmeckte hervorragend. Sakura hatte wenig hunger, weswegen sie einen Mandarinenkuchen mit Eis aß.

So! Ich denke das ist erstmal genug für einen Blogeintrag!

Keine Sorge, den rest des Tages bekomm ich auch noch geschrieben! Dann gehts eigentlich auch erst richtig los mit den Erlebnissen die ich wirklich erzählen kann, statt nur Bilder zeigen kann!

Viele Menschen haben wir ab der zweiten Hälfte kennengelernt! Durchweg super positive Eindrücke von Kyoto!

Stay tuned!

Shizuka 静

PS.: Danke an Jenny Müller und Mikedie, die mich wegen den „Goen“ aufgeklärt haben!

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