Tag 10
Der Tag an dem wir den ganzen Tag in Osaka verbrachten und tatsächlich auch etwas unternommen haben. Nach den Bildern zu urteilen haben wir sogar ne ganze Menge unternommen. (Alles von den 23 Tagen im Kopf zu behalten ist schwierig – aber mit Bildern geht´s.)
Gemütlich checkten wir aus dem „Yoccola Island“ aus. Unkompliziert genauso wie unser Einzug. Den Koffer verfrachteten wir natürlich direkt am Hauptbahnhof. Denn am Abend würden wir dorthin zurückkehren und ins Umeda Sky Building, dort ganz in der Nähe, laufen. Denn dort befand sich das Busterminal von wo aus wir zurück nach Tokyo reisen würden. Doch zuvor wollten wir uns die Burg von Osaka näher betrachten, wenn auch nur von außen, da uns Masaaki schon in Deutschland davon abgeraten hatte hineinzugehen. Er sagte es wäre drinnen uninteressant, da die Burg wiederaufgebaut wurde und es dort nicht viele originale Dinge gab die man sich ansehen könnte. Da wir schon auf Burg Himemuse (hier der Beitrag) waren und sogar eine Führung genossen, folgten wir also seinem Rat.
Osaka-Jo
Auf dem Weg zur Burg gingen wir zwischen Hochhäusern hindurch und ich war erstaunt darüber, dass sich in der Nähe der Burg ein NHK Gebäude stand. NHK ist eine japanische Rundfunktgesellschaft, die ich ab und zu einschalte – also NHK World. Gleich daneben befand sich das Museum of History, welches mich natürlich brennend interessierte. Aber zuerst wollten wir uns die Burg ansehen. Die Burg von Osaka wurde einige Male nieder gebrannt und gehört daher nicht zu den Originalburgen Japans.
Die Gartenanlage ist nicht so groß wie die von Himeji, aber trotzdem bietet sie einen schönen Ausblick. Wenn man in die Anlage reingeht muss man erst über den Burggraben. Von dort aus, etwas erhöht auf die umliegende Umgebung zu schauen ist wirklich schön. Der Graben ist sehr tief und das Wasser ziemlich grün und verwachsen.
Wenn man dann noch durch das Tor geht kommt man an einen großen Platz vor der Burg. Dort sind Essenstände, Sitzmöglichkeiten und nicht zu vergessen Souveniershops. Als Sakura und ich dort waren, hatte gerade ein Brautpaar ein Photoshooting. Ich hatte noch nie eine Brautorganisatorin gesehen. Sie wies das Paar an wohin sie zu gehen hatte und kommandierte natürlich auch ihr Team herum. Man erkennt solche Organisatorinnen ganz einfach an ihrem schwarzen Kostüm und dem professionellen Verhalten. Jede Bewegung saß. So stell ich mir Manager vor, aber ob ich sowas auf meiner Hochzeit gerne hätte?
Die Burg an sich war schon sehr schön anzusehen. Allerdings störte der gläserne Aufzug das Gesamtbild. Fand ich jedenfalls.
Unsere Aufmerksamkeit erregte ein Stand an dem ordentlich getrommelt wurde. Aus Neugier sind wir dort hin und haben uns das Spektakel angesehen. Eine Touristin versuchte mit Noppenpfeilen auf ein Ziel zu schießen, bekam es aber einfach nicht hin. Da ich Bogenschießen faszinierend finde wollte ich mein Glück/Können auch mal versuchen. Außerdem gab es sogar etwas zu gewinnen! Ich stellte mich ein bisschen besser an als meine Vorgängerin. Da ich das noch nie gemacht hatte versemmelte ich die ersten Schüsse, doch am Ende habe ich sogar zwei Mal das Ziel getroffen! Der letzte erwischte sogar die Mitte! Was ein Erfolgserlebnis. Der Gewinn allerdings war… mehr als nur enttäuschend. Nebenan gab es einen Souveniershop, der auch einen Ninja-Shop beherbergte. Das war schon ziemlich interessant! Der Gewinn waren ziemlich billige Dinge… zu nichts zu gebrauchen, aber naja, ich hatte Spaß. Im Ninja-Shop gab es natürlich auch Naruto Merchandise, allerdings nicht nur! Es gab Ninjaschuhe! Und klar! Ich hab mir welche gekauft. Außerdem noch ein paar witzige Geschenke für meine Familie. Der Shop war wirklich ziemlich interessant. Wir haben uns da bestimmt mehr als eine Stunde drin aufgehalten.
Danach brauchte ich eine kleine Stärkung und da Mike mich ständig über Line gefragt hatte ob ich schon Takoyaki gegessen hätte (Oktupusbällchen, für das Osaka berühmt sein soll.) und ich endlich mal mit Ja! Antworten wollte, holte ich mir welche an einem Stand an der Burg. Lecker! Ich kannte Takoyaki bereits aus Düsseldorf am Japantag, aber diese hier waren deutlich besser.
Museum of History
Sakura brauchte eine Abkühlung und Ruhe, da das Museum of History in der Nähe war und es drinnen schattig und viel kühl war gingen wir hinein. Sie ruhte sich in der Eingangshalle aus, die das Verbindungsstück des NHK Gebäudes und des des Museums war. Und ich kaufte mir ein Ticket um ins Geschichtsmuseum zu gehen. Leider ist meine SD-Karte ja kaputt gegangen, daher habe ich von drinnen keine Fotos mehr. Es war aber wirklich höchst interessant. So viele Installationen und in jeder Etage gab es eine andere Epoche zu bestaunen. Ich kann es Geschichtsinteressierte nur ans Herz legen hineinzugehen. Es gibt auch interaktives! Puzzel und Ausgrabungsspielchen, Puppenspiele und Statuen mit denen man toll Fotos machen kann. Ich finde es wirkich ärgerlich dass es keine Bilder mehr davon gibt… Denn von dort oben hatte man auch einen wirklich schönen Ausblick auf die Burg!
Auf der Website des Museums kann man unter Exhibition und den jeweiligen Floors einen kleinen Einblick bekommen. Die Bilder sind nicht so großartig wie es dort eigentlich in Real ist… Außerdem gibt es scheinbar noch mehr interaktives. Man kann sich wohl auch in Dienergewänder kleiden lassen und viele Dinge austesten. Das geht natürlich nur an bestimmten Tagen und Zeiten.
Namba
Natürlich durfte bei einem Osaka Besuch ein Namba Besuch nicht fehlen! Also machten wir uns auf den Weg – immer der Nase nach. Ich hatte ein bisschen Panik, dass wir den brühmten Kanal verfehlen würden. Der Irrgarten aus Wegen und interessanten Läden war einfach überwältigend. Sicher wäre ein abendlicher Spaziergang noch cooler gewesen, aber wir hatten leider keine Zeit dafür. Stattdessen genehmigten wir uns noch eine Schale Takoyaki. Sakura bestand darauf eine eigene zu bekommen, weswegen mir ebenfalls nichts anderes ürbig blieb – ein fataler Fehler. Der Laden der die Takoyaki verkaufte war einfach nicht zu übersehen. An dem Gebäude klebte ein riesiger roter Oktupus und im Hintergrund lief fröhliche Takoyaki-Musik. Bewegt hat sich der Oktupus auch noch, daher stellte ich mich an um zwei Schalen der leckeren Bällchen zu kaufen.
Nachdem wir uns die Teilchen reingedrückt hatten waren wir so unglaublich satt, dass wir uns schon fast schlecht fühlten. Keine Frage – es war noch besser als an der Burg, aber eindeutig zu viel. Sakura hat wohl für ihr ganzes Leben genug Takoyaki gegessen, denn immer wenn sie es sieht sagt sie: „Sind lecker, aber für mich nicht mehr.“
Ürbigens sind wir wirklich fast an dem Kanal mit dem berühmten Glico Werbeschild vorbeigelaufen, hätte eine Eingebung mir nicht gesagt dass wir nach rechts abbiegen sollten. Das Schild allerdings wurde renoviert, weswegen wir nur ein vorläufiges Plakat zu sehen bekamen. (Aber welcher Touri kann schon sagen, dass er das Übergangsplakat von Glico zu Gesicht bekommen hat?)
Namba hat einige teuere Luxusläden und Einkaufsstraßen zu bieten. Dort hindurchzulaufen ist ein Erlebnis. Durch den Kanal fahren außerdem Partyboote und auch Touristenboote. Nächstes Mal sollte ich länger in Osaka bleiben oder besser, mehr von Osaka sehen.
Umeda Sky Building
Irgendwann wurde es Zeit zurück zum Hauptbahnhof zu gehen um unsere Koffer abzuholen. Das Busterminal befand sich nicht weit davon, jedenfalls laut Google Maps, nämlich im Umeda Sky Building. Ich hatte für uns so viel Zeit eingeplant, sodass wir hoch ins Observatory Deck dem Floating Garden zu genießen. Der Weg zum Umeda Sky Building war allerdings ebenfalls ein kleines Abenteuer.
Wir konnten vom Hauptbahnhof aus, das Gebäude sehen, aber es gab kein Weg hinüber! Deswegen liefen wir etwas den Weg entlang und entdeckten dann eine Unterführung. Waren uns aber sehr unsicher ob wir dann auch richtig wären. Da allerdings einige Menschen so, die Straßenseite wechselten gingen wir fröhlich drauf los – und siehe da! Richtiger Weg. (Auf der Seite steht das aktuell auch drin, mit der Unterführung…)
Dort angekommen mussten wir auch erstmal herausfinden wo das Terminal war um unseren Koffer dort einzusperren und dann erfragen wie man nach oben gelangte. Das war ein wenig schwierig, da es spät am Abend war und das meiste Personal sich auf dem Heimweg befand. Aber wir haben es dann doch geschafft! Einige Etagen weiter oben und ein paar Yen leichter erreichten wir das vorletzte Stockwerk wo sich die Souvenirläden sammelten und auch ein paar romantische Installationen aufgestellt waren. Ein großes Leuchtherz mit dem Datum des Tages, einem Fotostativ um die Kamera perfekt zu platzieren. Aber auf im Floating Garden gabs was hübscheres.
Die Aussicht von dort war wunderschön. Oh und man läuft zum vorletzten Stockwerk durch so einen, wie nennt man das… Glasgang? – nichts für Menschen mit Höhenangst, denn von dort kann man auf die Kugel ganz oben des Gebäudes blicken. Anders als im Sunshine City in Tokyo (von dem ich schon berichtet hatte: hier), war es im Freien. Außerdem gab es eine kleine Ecke an dem man sich mit seinem Liebsten ablichten lassen konnte. Eine Vorrichtung um sein Handy zu platzieren gab es auch! Sakura und ich haben aber Touristen gefragt ob sie Fotos von uns machen können. Da Handykameras bei Nacht nicht so tolle Fotos schießen.
Wieder ganz unten angekommen warteten wir dann nur noch auf unseren Willer Express Bus, der uns von Osaka Umeda Sky Building zurück nach Tokyo Ikebukuro Sunshine City bringen sollte – und das natürlich wieder über Nacht.
Beim nächsten Mal wieder mehr über Tokyo!